Beeinflusse Deine Feiertage mit der Magie der Geschichten

Die meisten von uns lassen mehr oder weniger tapfer am Heiligabend die Geschichte der Geburt Jesu in den Worten von Lukas und seinem Evangelium in der Bibel über sich ergehen - seit vielen, vielen Jahren. Manche lieben diese Tradition von ganzem Herzen, manche schaffen sie irgendwann ab.


Und dennoch spielen Geschichten bei den meisten Menschen eine große Rolle. Gerade an Weihnachten. Weniger, weil die Familien sich unter dem Tannenbaum gegenseitig selbstausgedachte Märchen erzählen. Das stimmt. Und - denken wir doch gemeinsam einfach mal an das spunkbunte Fernsehprogramm, das uns von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern dieser Tage wieder zum Weihnachtsfest aufgetischt wird.


Hier sind sie, die eigentlichen Weihnachtstraditionen im Bereich Storytelling: Der kleine Lord, der Herr der Ringe (natürlich alle drei Teile), drei Nüsse für Aschenbrödel, der Grinch, das Wunder aus der irgendwasneunzigsten Straße... jeder hat so seine Favoriten. Und "ohne diese Filme ist es kein richtiges Weihnachtsfest". Hast Du das Menschen auch schon mal sagen hören?


Die TV-Sender leben von diesen... wie wir im NLP sagen... stabilen Ankern. Denn sie verdienen in den Werbepausen oder beim Pay- und Net-TV ja das Geld für ihren Betrieb. Das ist auch legitim - schließlich unterhalten sie uns prächtig an den Tagen, an denen wir "endlich mal auf der Couch bleiben können".


Warum sagen wir "Anker" zu solchen vermeintlichen Angewohnheiten? Das ist geschwind erklärt: Unser Gehirn liebt es, Dinge miteinander zu verbinden und unter "Programm" abzulegen. Deshalb reagieren wir auf bestimmte Parfums aus unserer Vergangenheit mit einer zuverlässigen Erinnerung an den Menschen, der sie trug. Genau so geht es auch in "etwas komplexer". Das wohlige Verdauungsgefühl einer verspeisten Köstlichkeit, die Ruhe der Feiertage, die Freude über gelungene Geschenküberraschungen, das Beisammensein ohne Stress, Schule und Arbeit und ... dieser Film. Unser Gehirn fragt nicht, wie sinnvoll eine Verbindung ist. Es möchte einfach Energie sparen.


Und so erzeugt der deutsch-tschechische Film über die drei Nüsse des Aschenbrödel spätestens wenn die Vorspann-Titelmusik erklingt bei mindestens vier Generationen von Menschen Erinnerungen an vergangene, glückselige Momente unter dem Weihnachtsbaum. Auch dann, wenn wir ihn zu Ostern gucken. Schon mal bemerkt?


Und was bitte soll das ganze jetzt mit diesem Weihnachtsfest zu tun haben?
Nutz doch die kraftvolle Energie von Märchen und Geschichten für die "gute Stimmung" in Deinem Haus. Klar hinterlässt die "Schlacht um Mittelerde" eine andere Stimmung in menschlichen Gemütern als die "Fröhliche (völlig chaotische) Bescherung" der Grizwalds, denen zwar das Weihnachtsfest entgleitet, und dafür alle Familienmitglieder einen neuen Weg zueinander finden.


Welche Botschaften von Geschichten möchtest Du an Weihnachten in die Herzen und Seelen (und Gehirne) Deiner Familienmitglieder oder Freunde pflanzen? Glaub mir - das hat eine sehr große Relevanz. Lieferst Du Action und Abenteuer brauchst Du Dich nicht zu wundern, dass die Kinder über Tische und Bänke turnen und die "Hogwart'sche Kammer des Schreckens" im Weihnachtszimmer in die Dreidimensionalität des heiligen Abends 2018 holen.
"Das letzte Einhorn" dürfte eine tendenziell eher erschrocken-depressiv-kolorierte Stimmung bei den Zuhörern und -sehern hinterlassen. Wenn danach Geschichten über die verstorbene Oma den ganzen Raum des Festes einnehmen - bitte rechne einfach damit. Und komm klar.


Großartige Erfahrungen habe ich übrigens damit gemacht, die geladenen Gäste von ihren schönsten Weihnachtserinnerungen erzählen zu lassen. Vor allem spannend wird es, wenn bereits reifere Generationen beim Fest dabei sind. Denn trotz Nachkriegszeit oder autofreien Sonntagen haben alle diese Menschen irgendwelche ganz zauberhaften Erinnerungen an vielleicht materiell ärmere, dafür an Liebe um so reichere Feste.


Diese Erzählungen haben einen ganz besonderen Zauber. Denn es sind wahre Geschichten. Und unsere beiden "wilden Kerle" werden ganz ruhig und aufmerksam, wenn Opa vom Weihnachtsfest in den bescheidenen Verhältnissen seines Elternhauses erzählt... und von dem Schabernack, den sein älterer Bruder und er getrieben haben, um an die letzten, versteckten Weihnachtskekse zu kommen.


In unserer Practitioner Ausbildung nimmt das Thema "Story Telling" einen ganzen Tag in Anspruch. Denn über metaphorische und strukturiert sinnvolle Inhalte kannst Du Kunden zum Kaufen, Verliebte zum Heiraten, Traurige zur Fröhlichkeit zurück und Seelen zum Leuchten bringen. Weihnachten ist sehr gut geeignet, um mit dem Üben anzufangen.


Florian und ich wünschen Dir entspannte Feiertage, einen tollkühnen Start ins neue Jahr und silberglöckchenfeine, spannende und liebevolle Geschichten an Heiligabend und in der Neujahrsnacht.


Bis nächstes Jahr.
Miriam